- 3.8
-
Über die ursprüngliche Form der Wurzeln und ihre Erweiterungen gibt es mehrere Theorien. Wichtig ist, daß normalerweise eine Wurzel im Bereich unserer Sprache und ihrer Vorformen einsilbig ist (meist in der Form Konsonant + Vokal + Konsonant); es kommt aber auch vor, daß an den letzten Konsonanten noch ein Vokal gefügt wird (häufig ein ə, über dessen Lautwert keine Einigkeit besteht). In solchen Fällen spricht man von zweisilbigen Wurzeln/Basen/Grundlagen. An die Wurzel können Erweiterungen verschiedener Form treten: entweder einfache Konsonanten oder Vokal + Konsonant (oder Diphthong) – letzteres setzt eine Schwundstufe der Wurzel voraus (zu dieser s.u.). Das charakteristische Element der Erweiterung ist in der Regel der in ihr enthaltene Konsonant oder Halbvokal, danach spricht man dem jeweiligen Konsonanten entsprechend z.B. von einer Dentalerweiterung. Der Ausdruck Wurzel wird dadurch etwas mehrdeutig: Er bezeichnet sowohl die nicht mehr analysierbaren Elemente wie auch die, die bei der Wortbildung gleich eingesetzt werden (aber letztlich doch noch weiter analysierbar sind).
Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.